Die Geschichte
des Ortes
Hier soll versucht werden, den Werdegang des
Ortes anhand von schriftlichen Aufzeichnungen nachzuzeichnen:
Um 1215 Die ehemalige Glocke der Kirche wird gegossen (seit 1901 im
niedersächsischen Landesmuseum Braunschweig)
Um 1260 Im "Cronicon Hildesheimense" wird der "pons Olkessen" als
südlicher Grenzort erwähnt, den Bischof Otto von Hildesheim (1260-1279)
vom Grafen Hermann von Wohldenberg erwarb.
19.03.1345 Die Ritter Heydenreich, Ernst und Heinrich von Uslar dem
Erzbischof von Mainz den Zehnten zu "Olexen" zugunsten des Marienstiftes
von Einbeck zurück.
1383 Die Wohldenberger Grafen sind im Ort begütert
1441 Im Nachlaß des letzten Herren von Gandersheim befindet sich ein
Wohldenberger Lehngut "to Ollexen"
1460 Herzog
Heinrich von Braunschweig erhält das früher Hans von Roringe gehörende
Lehngut in Olxheim
1480 Eine Familie
Berner besitze 1 1/2 Hufe Land in Olxheim
1486 Die Familie
Rauschenplat besitzt 3 Höfe mit mehr als 1 Hufe Land, wohl als
Lehensnachfolger der Herren von Gandersheim. Das Kirchlehen steht dem
Stift Gandersheim zu.
1490 Herzog Wilhelm von Braunschweig vom Stift Gandersheim wird mit dem „dorpe
Olxen“ belehnt.
1524 Der letzte
Zweig der Rauschenplats besitzt 2 Hufen Land, 1 Meierhof und 2 Kothöfe.
Nachfolger waren die Herren von Stopler.
1750 Im Greener
"Corpus bonorum" wird die Kapelle des Ortes als baufällig erwähnt
1750 Eine
Leichenpredigt kostet 1 Reichstaler und 18 Groschen
1774 Olxheim wird
als "Fillial" von Greene erwähnt. In diesem Jahr wird die Kirche
Opperhausen "zugetan"
1933 Der Ort hat 164 Einwohner
Die Geschichte der Kirchenglocke
Um 1215 wurde die Glocke der Kirche Olxheim aus Bronze gegossen. Sie trägt
die, verkehrt laufende, aus Wollfäden modellierte Inschrift "sigefridus".
Die Glocke wurde im Jahr 1901 durch eine neue ersetzt. Von 1901 bis 1975
war sie im herzoglichen Museum Wolfenbüttel zu besichtigen. Seit 1975
gehört sie zu den Ausstellungsstücken des Niedersächsischen Landesmuseums
Braunschweig.
Auszug aus "Bau- und Kunstdenkmäler des Landes Braunschweig
Olxheim
Das Dorf (Heim des Olrik (Oldarich) oder Odalgar?) ist alter Besitz des
Stiftes Gandersheim. Im "Cronicon Hildesheimense" wird der pons Olkessen
als südlicher Grenzort der Grafschaft (über den Flenithigau) erwähnt, die
Bischof Otto von Hildesheim (1260-1279) vom Grafen Hermann von Wohldenberg
erwarb.
Andererseits hat
Olxheim immer zur Diöcese Mainz gehört, wie es denn auch bis 1774 Fillial
von Greene war; seitdem gehört es zu Opperhausen.
Die Wohldenberger
Grafen waren 1383 im Orte begütert und im Nachlaß des letzten Herren von
Gandersheim befand sich 1441 auch Wohldenberger Lehngut to Ollexen.
Vom Stifte erhielt
Herzog Heinrich von Braunschweig 1460 das früher Hans von Roringe
gehörende Lehngut, 1480 besaß 1 1/2 Hufe eine Familie Berner, 1486 hatten
die Rauschenplats 3 Höfe mit mehr als 1 Hufe, wohl als Lehensnachfolger
der Herren von Gandersheim, von denen sie vielleicht auch das Kirchlehn
überkommen hatten, das 1486 als dem Stifte zuständig erwähnt wird und 1524
dem letzten Gliede dieses Zweiges der Rauschenplats mit 2 Hufen, 1
Meierhof und 2 Kothöfen zustand. Später hatten die Herren von Stopler das
Patronat.
Herzog Wilhelm von
Braunschweig war 1490 vom Stifte mit dem Dorpe Olxen belehnt, daher das
Dorf dem Amte Gandersheim zustand (die Dienste 1524 der Äbtissin). Der
Zehnte (1758 von 349 Morgen) wird zuerst 1524 im Besitze des
Alexanderstiftes zu Einbeck genannt.
Dorfanlage haufenförmig mit der Kapelle an der Westseite. Flurkarte 1758
von Ernst Wilhelm Horn. Damals 3 Ackerhöfe (davon 2 wüst; Gutsherr des
einen die Greener Pfarre, der beiden anderen die Gandersheimer Abtei) und
9 Kothöfe, deren einer den Herren von Stopler zu Binder gehörte, indes
Hassel-Bege berichten, diese besäßen "als abteiliches Lehn 1 Sattelhof und
2 Kothöfe". Die Flur war 1758 403 Morgen groß. Einwohnerzahl 1793: 112,
1905: 194.
Von der Kapelle heißt es im Greener "Corpus bonorum" um 1750, sie sei
massiv, mit Sollingsteinen gedeckt, vermutlich sehr alt und baufällig "in
Ansehung des Turmes und des Chores". Der Begräbnishof war damals noch mit
einem Zaun und altem Torweg verwahrt. Der gegenwärtige Zustand zeigt einen
länglich rechteckigen, flachgedeckten Saal mit verputztem, 110 cm dickem
Bruchsteinmauerwerk. Die östliche massive Schmalwand ist fortgenommen und
wohl im XVIII. Jahrhundert durch einen zwei Spann breiten Fachwerkanbau
ersetzt. Brackebusch erwähnt eine von ihm selbst früher gesehene, aber
1878 schon nicht mehr vorhandene Bauinschrift aus dem XIV. Jahrhundert und
spricht vom "Abbruch des angeblich ganz massiv gewesenen Thurmes an der
westlichen Giebelmauer, wo früher sich noch Spuren des Thurmgemäuers
zeigten". Das jetzige, meist mit Schiefer behängte Türmchen auf dem immer
noch mit Sollingplatten gedeckten Dache hat in der Wetterfahne ein
sprengendes Pferd, Krone und O.H.J.S.CH.S.1793. Die Tür in der nördlichen
Längswand hat ein im Scheitel schwach spitzbogig geknicktes Gewände aus
roten Sandsteinquadern mit einem äußeren Profil aus Kehle und abgesetztem
Stab. Rechteckige Fenster des XVIII. Jahrhunderts. - Im Inneren Empore vor
den drei Massivwänden. Altarkanzel zwischen zwei Pilasterstreifen. An den
drei Schauseiten die geschnitzte Schenkerinschrift "H. Severin Ao 1668".
(Am Beichtstuhl stand um 1750 die Jahreszahl 1577)
Zwei derbe gotische Leuchter aus Gelbguß, ohne Dorn 29 cm hoch, mit
Fußteller über drei Klauenfüßen; am nach oben stark verjüngten Schafte ein
flacher Ring. Die Leuchter stammen laut "Corpus bonorum" aus der
Greeneschen Kirche.
Glocken.
1. (jetzt im Herzoglichen Museum; Abb. 139) romanisch, ohne Krone 58 cm
hoch, 60 cm breit. Oben die anscheinend aus Wachsfäden modellierte
verkehrt laufende Minuskelinschrift "Sigefridvs". Schlagrand von der
Flanke durch zwei flache Stege getrennt. (Vergl. auch denkmalpflege, 1901,
S.114 mit Abb.4).
2. Von 1896
Bauernhäuser.
Am Hofe Nr.11 schönes Backsteinmosaik.
Die Hausinschrift von Nr. 14 lautet nach Brackebusch (1878):
Mißgunst der Leute kann uns nicht schaden.
Was uns Gott gönnt, wird uns gerathen.
Es ist gut gebaut mit Zank und Streit.
1825
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